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Podologie und Nachhaltigkeit - geht das?

  • podoleinemann
  • 22. Apr. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 30. Nov. 2024




Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Vermeidung von Abfall, Ressourcenschonung – das alles sind Themen die mir persönlich sehr am Herzen liegen und uns gerade in der heutigen Zeit alle betreffen.


Bei medizinischen Tätigkeiten ist es mit der Abfallvermeidung leider oft schwierig – um die hohen hygienischen Standards aufrecht zu erhalten kommt man oft um Einwegprodukte nicht herum, wie zum Beispiel Handschuhe, Skalpellklingen oder Masken. Es gibt aber dennoch viele, kleine Stellschrauben an denen gedreht werden kann!


Schon bei der Planung meines Betriebs habe ich mir dazu Gedanken gemacht und verschiedene Maßnahmen ergriffen, um – soweit es mit den geltenden Hygienevorschriften vereinbar ist – möglichst umweltfreundlich und ressourcenschonend arbeiten zu können. Diese Maßnahmen möchte ich hier im einzelnen kurz vorstellen:


Das Auto:

Die Hausbesuche werden mit einem kleinen, platz- und kraftstoffsparenden Auto gefahren. Termine werden dabei so geplant, dass die Fahrstrecken zwischen einzelnen Patienten möglichst kurz bleiben – das heißt, es finden immer mehrere Termine in einer Region oder Nachbarschaft statt. Dadurch werden unnötig lange Fahrten und häufiges Hin- und Herfahren vermieden.


Die Ausstattung:

Den größten Teil meiner Ausstattung und Verbrauchsmittel beziehe ich von der Hellmut Ruck GmbH in Neuenbürg. Auch hier wird viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt: Die Produkte werden in der eigenen Manufaktur in Neuenbürg gefertigt und Lieferungen in möglichst wenigen Einzelpaketen zusammengefasst. Bei den Verpackungen wird weitgehend auf Plastik verzichtet, und die verwendeten Pakete sind so stabil, dass sie hervorragend zur Aufbewahrung und zum Transport weiterverwendet werden können.


Die Instrumente:

Ich verzichte bei meiner Arbeit auf Einweginstrumente wie Skalpellhalter, Pinzetten und ähnliches und nutze stattdessen sterilisierbare Stahlinstrumente - „Einweg“ sind hier nur die Skalpellklingen. Dadurch wird zusätzlicher Abfall vermieden, und eine hohe Langlebigkeit der Instrumente macht häufige Nachkäufe unnötig.


Die Hygienestraße:

Die Instrumente werden nach jeder Verwendung im Ultraschallbad desinfiziert, in Tüten luftdicht eingeschweißt und anschließend im Autoklaven durch Druck und heißen Wasserdampf sterilisiert. Bei der Erstausstattung habe ich mich bewusst für eine größere Zahl an Instrumentensets und Hygienegeräte mit größerer Kapazität entschieden. Das ist in der Anschaffung zwar teurer, auf diese Weise muss die Hygienestraße aber erst „aktiviert“ werden wenn sich eine größere Menge kontaminierter Instrumente angesammelt hat – die Geräte müssen seltener laufen, es wird Energie eingespart. Das für Ultraschallbad und Autoklav benötigte destillierte Wasser wird vor Ort im eigenen Wasserdestillator aufbereitet und muss daher nicht in Plastikkanistern eingekauft und transportiert werden. Ebenso werden andere im Hygienebereich notwendige Produkte, wie Instrumenten-, Hand- und Flächendesinfektion in großen Kanistern gekauft - das spart Verpackungsmaterial und Transportwege.


Die Pflegeprodukte:

Auch hier arbeite ich mit Ruck-Produkten: den Allpresan-Pflegeschäumen sowie der Naturkosmetik-Reihe peclavus. Die Pflegeschaum-Flaschen bestehen aus Recycling-Kunststoff, die Inhaltsstoffe werden – wo immer möglich – natürlich und nachhaltig produziert und gewonnen. Ein Großteil der Produkte sind zudem vegan, und Ruck führt seit jeher KEINE Tierversuche durch und gibt auch keine in Auftrag.


Warum dennoch nicht alle Produkte aus der peclavus-Reihe mit dem NATRUE-Naturkosmetik-Siegel zertifiziert sind, das erklärt Ruck hier selbst:



Die Handschuhe:

Sie sind leider unvermeidbar: Die Einweghandschuhe. Um den „Schaden“ dennoch möglichst gering zu halten, nutze ich die pro natur Nitril-Einweghandschuhe von Ruck . In der Anwendung besteht kein Unterschied zu herkömmlichen Nitrilhandschuhen, allerdings können die pro natur Einweghandschuhe auf Aktivdeponien – die wiederum als Energiequelle dienen können – von Mikroorganismen biologisch abgebaut werden.

Natürlich wird der Müll in der Praxis auch konsequent getrennt - wobei gewisse Abfallarten, unabhängig vom Material, aus hygienischen Gründen nicht ins Recycling dürfen. Das gilt beispielsweise für kontaminiertes Verbandsmaterial.




Natürlich löst keiner dieser Punkte allein die globalen Umwelt- und Klimaprobleme – durch viele, kleine Maßnahmen kann aber der Schaden an der Umwelt so gering wie möglich gehalten werden, und das ist gerade heuzutage wichtiger denn je.

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